Die geheimnisvollen alten Kochbücher

Die Magie der Bücher. Die geheimnisvollen alten Kochbücher.

Die geheimnisvollen alten Kochbücher
Heute möchte ich über vergessene, handgeschriebene Kochbücher und Rezepthefte schreiben – ein nostalgischer Beitrag, inspiriert von dem kleinen grünen alten Heft auf dem Foto, das ich heute beim Backen heute verwendet habe. Auf dieses besondere Heft komme ich später noch genauer zurück.
In der Zeit
vor der Digitalisierung wurden Rezepte von Generation zu Generation
weitergegeben – meist von Mutter zu Tochter. Jede Hausfrau hatte ihre eigenen
Geheimrezepte, die sie nur ungern preisgab. Heute können das viele
wahrscheinlich kaum nachvollziehen, denn nahezu jedes Rezept ist inzwischen
online zu finden.
Unsere kulinarische Welt ist weltoffener geworden. Alte und neue Rezepte überfluten das Internet, und wir kochen oft aufwändiger – selbst im Alltag. Früher hingegen waren besondere Gerichte meist festlichen Anlässen vorbehalten. Viele tägliche Rezepte hatte man einfach im Kopf. Es scheint, als gäbe es heute kaum noch kulinarische Geheimnisse.
Vielleicht
braucht man Rezepte heutzutage gar nicht mehr aufzuschreiben. Man kann sie
online finden, ausdrucken, auf dem Handy speichern – oder einfach eine KI
fragen.
Früher aber
hatte fast jede Frau ihr eigenes Rezeptbuch, handgeschrieben und mit viel Liebe
gepflegt. In meiner Familie waren es vor allem Backrezepte, die aufgeschrieben
wurden. Ich erinnere mich nicht daran, dass andere Gerichte dokumentiert
wurden.
Eine meiner
frühesten Aufgaben als Kind war es, Rezepte von meiner Tante in ein neues Heft
zu übertragen. Das war für mich unglaublich spannend – eine Mischung aus
Schreibübung und meiner ersten bewussten Begegnung mit der Welt der Rezepte.
Später
begann ich, mein eigenes Rezeptbuch zu führen. Natürlich durften darin die
bewährten Rezepte meiner Oma und meiner Tante nicht fehlen.
Dann kam ich
nach Deutschland – und eine völlig neue kulinarische Welt öffnete sich für
mich. Ich begann, deutsche Rezepte zu sammeln, vor allem zum Backen, da mich
das besonders interessierte. Das grüne Heft, das ich noch heute benutze,
entstand in dieser Zeit. Ich schrieb Rezepte aus alten deutschen Kochbüchern ab
und übersetzte sie gleichzeitig in meine Muttersprache. So lernte ich nicht nur
neue Gerichte, sondern auch viele neue Wörter.
Was mich bis
heute amüsiert: Die Rezepte meiner Oma kamen ganz ohne Mengenangaben aus. Wenn
ich sie fragte: "Oma, wie viel nehme ich davon?", antwortete sie
immer: "Keine Ahnung – nach Gefühl!"
Und wehe, dein Gefühl hatte dich im Stich gelassen – dann bekamst du Ärger
mit deiner Oma!
Diese alten
Bücher waren wie kleine Schatztruhen, voller Erinnerungen und Geheimnisse. Kaum
schlug man sie auf, tauchte man in eine andere Welt ein.
Schade, dass diese Tradition heute kaum noch existiert.
Habt ihr noch alte Kochbücher zu Hause? Und wenn ja – kann man die Rezepte noch verwenden? 😊
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Mein deutsches Rezeptheft, dass inzwischen 25 Jahre alt ist |
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