Die Farinata aus Ligurien

 

Die Farinata aus Ligurien

Farinata. Dünn, goldgelb, leicht knusprig am Rand, innen weich und saftig. Ein einfaches Gericht – und genau darin liegt der Reiz. Wer in Ligurien unterwegs ist, kommt an diesem Kichererbsenfladen kaum vorbei.


Ein Blick in die Geschichte

Die Ursprünge der Farinata reichen weit zurück. Angeblich entstand sie im Mittelalter, als Seefahrer nach einem Sturm auf dem Meer in ihren Fässern eine Mischung aus Wasser und Kichererbsenmehl vorfanden. Statt alles wegzukippen, ließen sie es in der Sonne trocknen – und entdeckten dabei ein Gericht, das bis heute auf ligurischen Tischen steht.

Ob die Geschichte genau so stimmt? Schwer zu sagen. Sicher ist: Kichererbsenmehl war günstig, haltbar und sättigend. Perfekt also für eine Region, die vom Meer und vom Handel geprägt war.


Variationen – je nach Laune und Geschmack

Die klassische Version kommt mit Olivenöl, Wasser, Salz und Mehl aus. Mehr nicht. Aber natürlich bleibt es selten bei puristisch. In Genua oder Savona findet man Farinata pur, nur mit etwas Pfeffer. Weiter westlich, Richtung Nizza, heißt sie „Socca“ und wird gerne etwas dicker gebacken.

Manche streuen Rosmarin oder Zwiebeln darüber. Andere geben sogar Käse oder dünne Gemüsestreifen hinzu. Streng genommen ist das dann schon ein kleines Verbiegen des Originals – aber warum nicht? So wie Pizza ihre unzähligen Gesichter hat, so lebt auch die Farinata von Abwandlungen.


Zutaten – kurz und knapp

  • 250 g Kichererbsenmehl

  • 750 ml Wasser

  • 50 ml Olivenöl (plus etwas extra fürs Blech)

  • 1 TL Salz

  • schwarzer Pfeffer nach Belieben


Rezept für Zuhause

  1. Das Kichererbsenmehl mit dem Wasser gründlich verrühren. Klümpchen haben hier keine Chance.

  2. Salz und die Hälfte des Olivenöls unterrühren. Jetzt heißt es: Geduld. Die Mischung sollte mindestens 4–6 Stunden ruhen, besser über Nacht. Ab und zu umrühren.

  3. Backofen auf 220–250 °C vorheizen – er muss richtig heiß sein.

  4. Ein Blech oder eine flache Form großzügig mit Olivenöl einstreichen. Den Teig etwa 5–7 mm hoch einfüllen.

  5. 20–30 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist und kleine dunkle Stellen bekommt.

  6. Frisch gemahlenen Pfeffer drüber – fertig.

Am besten gleich heiß essen. Farinata wird nicht besser, wenn sie lange herumliegt. Ein Glas Weißwein oder ein kühles Bier passen übrigens ziemlich gut dazu.


Fazit

Farinata ist kein kompliziertes Gericht. Aber es hat Charakter. Ein Stück mediterrane Alltagstradition, das zeigt: Gute Küche braucht nicht viel. Nur Kichererbsenmehl, Wasser, Öl – und Hitze. Alles andere ist optional.

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