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Es ist Suppenzeit – mein ganz persönliches Rezept gegen Herbstblues und Halsschmerzen

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Es ist Herbst. Oktober. Eigentlich meine Lieblingszeit – aber ganz ehrlich? Dieses Jahr ist der Oktober irgendwie… na ja. Trüb. Grau. Wenig Sonne. Und ja, natürlich ist das auch der Startschuss für die Erkältungssaison. Und wen hat’s erwischt? Mich.  Gerade noch im Urlaub, Sonne, gutes Essen, La Dolce Vita. Und jetzt: Couch, Teekanne, Halstuch. Ich bin ein paar Tage zu Hause, kuriere mich aus – und wie immer, wenn ich ein bisschen angeschlagen bin, bekomme ich Lust auf was Warmes. Was Kräftiges. Etwas, das innen gut tut. Zeit für Suppe. Oder besser gesagt: Zeit für Fond. Fond selber machen – mein kleines Herbstritual. Ich liebe es, mir meinen eigenen Fond zu kochen. Nicht nur, weil er viel besser schmeckt als irgendwas Gekauftes – sondern weil das Kochen an sich schon wie Therapie ist. Es beruhigt. Der Duft. Das Blubbern. Es ist irgendwie tröstlich. Normalerweise mache ich direkt eine größere Menge. Die eine Hälfte kommt in den Kühlschrank (weil ich meistens eh schon weiß, w...

Kulinarisches Erbe: Das kaum bekannte Dessert Pan Meino in der Lombardei

  Kulinarisches Erbe: Das kaum bekannte Dessert Pan Meino in der Lombardei Manchmal verstecken sich die spannendsten Geschichten nicht in den großen Klassikern, sondern in den kleinen, fast vergessenen Dingen. So wie Pan Meino – ein schlichtes, duftendes Gebäck aus der Lombardei, das außerhalb Norditaliens kaum jemand kennt. Kein Tiramisu, kein Panettone. Sondern etwas ganz Eigenes. Was genau ist Pan Meino? Pan Meino (oder auf Italienisch: Pan de Mej ) ist ein traditionelles lombardisches Gebäck, das seinen Ursprung im bäuerlichen Alltag hat. Typisch für die Region rund um Mailand, Lodi und Monza. Die kleinen, flachen Küchlein werden aus Maismehl ( mej bedeutet „Hirse“ oder „Mais“ im lombardischen Dialekt), Weizenmehl, Butter, Zucker und Milch hergestellt. Oft kommt ein Hauch Anis oder Holunderblüte dazu – ein Aroma, das die Luft erfüllt, sobald man sie aus dem Ofen zieht. Das Ergebnis? Ein mürbes, leicht bröseliges Gebäck mit einer feinen Süße, das erstaunlich lange frisch ...

Urlaub in Süditalien – Orecchiette, kleine Rouladen und ein Teller voller Sonne

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Urlaub in Süditalien – Orecchiette, kleine Rouladen und ein Teller voller Sonne Süditalien (Matera) hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Langsamer, wärmer, ehrlicher. Hier geht es nicht darum, jeden Tag ein neues Highlight zu jagen. Es reicht, sich mittags an einen schattigen Tisch zu setzen, der nach Olivenholz duftet, und einfach zu essen. Ein typisches Gericht: hausgemachte Orecchiette in Tomatensoße – dazu kleine Rouladen , die mit einem Zahnstocher zusammengehalten werden. In Apulien und/oder Basilikata nennt man sie braciole . Keine Senfspur, keine Gewürzgurke, kein Schnickschnack. Nur dünn geklopftes Fleisch, gefüllt mit etwas Pecorino, Knoblauch, Petersilie – und vielleicht, wenn jemand’s großzügig meint, ein Stückchen Speck. Dann eingerollt, zugesteckt, und stundenlang in Tomatensoße geschmort. Einfach nur extrem lecker. Das Ergebnis? Zart. Aromatisch. Unaufgeregt. Die Soße ist sattrot, leicht süß, und klebt an jeder Orecchietta. Wer einmal mit einer italienischen Nonna geko...

Schaschlik im Restaurant Leca in Baden-Baden

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Schaschlik im Restaurant Leca in Baden-Baden Schaschlik im Restaurant Leca in Baden-Baden   Vor Kurzem war ich im Restaurant Leca in Baden-Baden, wo wir eine schöne Geburtstagsfeier mit einer traditionellen Tafel abgehalten haben – ganz so, wie es bei uns üblich ist. Vielseitige Gerichte wurden auf den Tisch gestellt, begleitet von frischen Salaten, und natürlich wurde das Essen geteilt. Diese gemeinschaftliche Art zu essen schafft eine besonders herzliche Atmosphäre. Das Highlight: Schaschlik – mehr als nur ein Fleischspieß Was bei einem solchen Essen natürlich nicht fehlen darf, ist Schaschlik . Im Grunde ist Schaschlik nichts anderes als gegrillte Fleischspieße. Das Wort  stammt ursprünglich aus asiatischen Ländern, wurde über die russische Sprache in Deutschland bekannt und gilt hier als russisches Gericht. Allerdings gibt es viele Länder, in denen ähnliche Fleischspieße zubereitet werden und die dafür das gleiche Wort "Schaschlik" benutzen.  Was Schaschlik be...

Irland: Seafood – die beliebtesten Fischgerichte aus Irland

  Irland: Seafood – die beliebtesten Fischgerichte aus Irland Irland ist ein Land am Rande Europas, umgeben von Atlantik, Irischer See und Keltischem Meer. Über 6.400 Kilometer Küstenlinie, dazu unzählige Flüsse, Seen und Buchten. Logisch also: Fisch und Meeresfrüchte spielen hier seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle. Doch es geht nicht nur um Tradition – in den letzten Jahrzehnten hat sich die irische Küche stark entwickelt. Alte Rezepte treffen auf moderne Gastronomie. Herausgekommen ist eine spannende Mischung, die zeigt: Irland kann weit mehr als Guinness und Butter. Fischfang und Seafood-Kultur in Irland Bevor wir zu den Gerichten kommen, ein Blick auf die Basis: den Fischfang. Rund 15.000 Menschen arbeiten direkt oder indirekt in der irischen Fischerei. Der Gesamtwert der irischen Meeresfrüchte-Industrie lag 2023 bei knapp 1,3 Milliarden Euro . Exportschlager sind Lachs, Makrele, Schwertmuscheln, Austern und Krabben. Die geografische Lage macht Irland zu ei...

Bierkultur und Geschichte in den alten Klöstern von Katalonien

  Katalonien und Mikrobrauereien in alten Klöstern – Bierkultur trifft Geschichte Katalonien ist nicht nur für seine Strände, Gaudí-Bauten und das quirlige Barcelona bekannt. Abseits der Touristenströme entfaltet sich eine überraschende Szene: Mikrobrauereien in alten Klöstern. Klingt erst mal schräg? Ist es auch – und trotzdem faszinierend. Alte Mauern, frisches Bier Die Region hat eine lange Klostertradition. Ab dem 9. Jahrhundert entstanden viele dieser Anlagen, oft an strategischen Punkten zwischen Bergen und Tälern. Heute nutzen einige Brauer diese historischen Mauern – nicht nur wegen der Atmosphäre, sondern weil alte Gemäuer ideal für die Lagerung und Reifung von Bier sind. Dicke Steinmauern regulieren Temperatur und Feuchtigkeit fast wie von selbst. Man könnte sagen: die Klöster arbeiten ein bisschen mit, nicht gegen. Beispiel: Kloster Sant Pere de Rodes in der Nähe von Girona. Das Gebäude selbst ist seit Jahrhunderten erhalten, und eine kleine Mikrobrauerei hat hier 2...

In Nizza trägt sie den Namen Socca: Ein kulinarischer Klassiker der Côte d’Azur

  In Nizza trägt sie den Namen Socca: Ein kulinarischer Klassiker der Côte d’Azur Wer an die Côte d’Azur denkt, hat sofort Bilder von azurblauem Meer, Palmen, pastellfarbenen Häuserfassaden und der quirligen Altstadt von Nizza vor Augen. Doch hinter diesen Postkartenmotiven versteckt sich ein kulinarisches Highlight, das oft übersehen wird – die Socca. Eine unscheinbare, aber umso faszinierendere Spezialität, die die Straßen Nizzas seit Jahrhunderten prägt. Was ist Socca überhaupt? Kurz gesagt: Socca ist ein dünner, knuspriger Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl. In Frankreich nennt man sie „galette de pois chiches“, in Italien „ farinata “ – die Unterschiede sind minimal, aber entscheidend. Die Nizzaner Variante unterscheidet sich vor allem durch die Größe und die Zubereitung. Typisch ist ein Durchmesser von etwa 40 bis 50 Zentimetern, gebacken in großen Kupferblechen in Holz- oder Gasöfen, bis die Oberfläche leicht blasig und goldbraun ist. Die Zutatenliste ist erstaunlich kur...