In Nizza trägt sie den Namen Socca: Ein kulinarischer Klassiker der Côte d’Azur
In Nizza trägt sie den Namen Socca: Ein kulinarischer Klassiker der Côte d’Azur
Wer an die Côte d’Azur denkt, hat sofort Bilder von azurblauem Meer, Palmen, pastellfarbenen Häuserfassaden und der quirligen Altstadt von Nizza vor Augen. Doch hinter diesen Postkartenmotiven versteckt sich ein kulinarisches Highlight, das oft übersehen wird – die Socca. Eine unscheinbare, aber umso faszinierendere Spezialität, die die Straßen Nizzas seit Jahrhunderten prägt.
Was ist Socca überhaupt?
Kurz gesagt: Socca ist ein dünner, knuspriger Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl. In Frankreich nennt man sie „galette de pois chiches“, in Italien „farinata“ – die Unterschiede sind minimal, aber entscheidend. Die Nizzaner Variante unterscheidet sich vor allem durch die Größe und die Zubereitung. Typisch ist ein Durchmesser von etwa 40 bis 50 Zentimetern, gebacken in großen Kupferblechen in Holz- oder Gasöfen, bis die Oberfläche leicht blasig und goldbraun ist.
Die Zutatenliste ist erstaunlich kurz: Kichererbsenmehl, Wasser, Olivenöl, Salz. Punkt. Kein Schnickschnack. Und genau das macht die Socca so besonders. Einfach, aber raffiniert. Man merkt sofort, warum sie in Nizza so beliebt ist – sie ist günstig, sättigend und schmeckt verdammt gut.
Die Geschichte der Socca
Die Ursprünge der Socca liegen tief in der mediterranen Geschichte verwurzelt. Schon im 15. Jahrhundert existierten Kichererbsenpfannkuchen in Ligurien, Italien. Mit dem Handel und der Migration gelangten sie an die französische Riviera. In Nizza etablierte sich Socca spätestens im 18. Jahrhundert als Straßenessen, das vor allem Fischer, Händler und Arbeiter schätzten. Ein günstiger Snack, schnell zubereitet, nahrhaft – perfekt für den Alltag.
Interessant: Die Socca war lange Zeit ein Arme-Leute-Essen. Heutzutage stehen Touristen Schlange, um ein Stück zu probieren. Das zeigt, wie ein einfacher Streetfood-Klassiker zu einem kulinarischen Wahrzeichen werden kann.
Zubereitung: Ein kleiner Blick hinter die Kulissen
Wer Socca zubereitet, merkt schnell: Timing und Hitze sind alles. Der Teig aus Kichererbsenmehl und Wasser muss mindestens zwei Stunden quellen, besser über Nacht. Dann kommt das Olivenöl dazu, das den Pfannkuchen aromatisch macht und ihm die typische knusprige Textur verleiht.
Der Ofen muss richtig heiß sein – 250 bis 300 Grad Celsius. In Nizza gibt es sogar spezielle Socca-Öfen, die traditionell aus Kupfer gefertigt sind. Der Teig wird dünn auf das Blech gegossen und innerhalb von 10 bis 15 Minuten fertig gebacken. Die Oberfläche bläst sich leicht auf, wird goldbraun, die Ränder knusprig. Manche sagen, die perfekte Socca erkenne man am leichten Raucharoma, das sie vom Holzofen bekommt.
Kleiner Tipp am Rande: Man sollte Socca frisch und heiß essen. Sie verliert schnell ihre knusprige Textur, wenn sie abkühlt.
Socca in Nizza: Ein Fest für die Sinne
Wer heute durch die Altstadt von Nizza schlendert, kommt an den Socca-Ständen kaum vorbei. Der Duft von Kichererbsenmehl und Olivenöl liegt in der Luft. Kleine Papierstücke werden gefaltet, die heißen Pfannkuchen werden in mundgerechte Stücke zerteilt – fertig ist der Snack.
Die Preise? Ein Stück Socca kostet zwischen 2 und 4 Euro, je nach Größe. Für Einheimische ein schneller Happen zwischendurch, für Touristen ein absolutes Muss.
Ein spannender Fakt: Laut lokalen Berichten verkaufen die beliebtesten Stände in der Hochsaison bis zu 1.000 Portionen pro Tag. Ganz schön beeindruckend, wenn man bedenkt, dass jede Portion frisch gebacken wird.
Socca international: Varianten und Vergleiche
Socca ist eng verwandt mit der italienischen „Farinata“, wie erwähnt. Dort ist sie etwas dicker, oft mit Rosmarin bestreut, und hat eine weichere Konsistenz. In Nizza liebt man die knusprige Variante. Ähnliche Gerichte gibt es auch in Spanien (Tortillitas de garbanzos) oder im Nahen Osten (Chickpea Pancakes), aber nirgendwo hat der Pfannkuchen denselben Status wie an der Côte d’Azur.
Warum Socca so beliebt ist
Die Beliebtheit der Socca liegt nicht nur am Geschmack. Sie ist auch ein Stück Geschichte, ein sozialer Treffpunkt und ein praktisches Streetfood. Sie passt zu jedem Anlass: Frühstück, Mittagessen, kleiner Snack zwischendurch. Außerdem ist sie vegan, glutenfrei und proteinreich – also quasi der moderne Ernährungstrend der alten Schule.
Ein kurzer Exkurs in Zahlen: Kichererbsen enthalten rund 20 Gramm Protein pro 100 Gramm. Ein durchschnittlicher Socca-Pfannkuchen wiegt 300 bis 400 Gramm. Wer rechnen kann, merkt: satt und proteinreich, für wenig Geld.
Socca selbst machen: Tipps und Tricks
Wer zuhause Socca probieren möchte, braucht nicht viel:
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Kichererbsenmehl: 250 g
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Wasser: 500 ml
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Olivenöl: 50 ml
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Salz: 1 TL
Teig anrühren, mindestens zwei Stunden quellen lassen. Dann ab in den Ofen oder auf die heiße Pfanne. Wichtig: Dünn gießen, heiß backen, Ränder knusprig. Wer mag, streut Pfeffer oder Rosmarin drüber – ganz nach Geschmack.
Kleiner Hinweis: Der Ofen muss wirklich heiß sein. Normale Haushaltsöfen erreichen selten 300 Grad, aber eine heiße Pfanne funktioniert auch. Vielleicht nicht perfekt, aber ziemlich gut.
Socca erleben: Tipps für Nizza
Wer Socca in Nizza erleben möchte, sollte die Altstadt (Vieux Nice) besuchen. Besonders bekannt: der Platz Cours Saleya, berühmt für Märkte und Food-Stände. Socca hier frisch probieren – einfach ein Stück auf die Hand nehmen, heiß genießen, umgeben von Menschen, Musik und Meeresluft.
Noch ein Insider-Tipp: Manche Einheimische bevorzugen kleinere, weniger touristische Stände in Seitengassen. Geschmacklich oft intensiver, Preis günstiger.
Socca und die moderne Gastronomie
Heute findet man Socca nicht nur an Straßenständen. Einige gehobene Restaurants servieren kreative Varianten: mit Trüffelöl, geröstetem Gemüse, exotischen Gewürzen. Die Basis bleibt gleich – Kichererbsen, Wasser, Öl, Salz – aber die Präsentation hat sich dem Gourmettrend angepasst.
Interessant: Trotz aller modernen Variationen bleibt Socca ein bodenständiges Gericht. Kein Firlefanz, keine unnötigen Zutaten. Einfach lecker, einfach Nizza.
FAQ – Socca in Nizza
Was ist Socca?
Ein dünner, knuspriger Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl, typisch für Nizza.
Wie wird Socca zubereitet?
Teig aus Kichererbsenmehl, Wasser, Olivenöl, Salz quellen lassen, dünn auf Blech oder Pfanne geben, heiß backen.
Ist Socca vegan?
Ja, sie besteht ausschließlich aus pflanzlichen Zutaten.
Wo kann man Socca in Nizza probieren?
Besonders in der Altstadt, z. B. Cours Saleya, oder an kleineren, weniger touristischen Ständen in Seitengassen.
Gibt es ähnliche Gerichte?
Ja, z. B. italienische Farinata, spanische Tortillitas de garbanzos, aber die nizzanische Socca ist einzigartig knusprig.
Labels:
Socca, Nizza, Streetfood, Kichererbsen, Côte d’Azur, französische Küche, Farinata, veganes Essen, traditionelles Gericht
Meta-Beschreibung:
Socca – der knusprige Kichererbsenpfannkuchen aus Nizza. Geschichte, Zubereitung, Tipps zum Probieren und selbst machen. Alles über den beliebten Streetfood-Klassiker.
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