Posts

Mittagstisch mit Golo: „Zum Elsternest“ – Hausmannskost mit Herz und Charakter

Bild
  Mittagstisch mit Golo in Karlsruhe: „Zum Elsternest“ – Hausmannskost mit Herz und Charakter Manchmal fangen die besten Mittagessen ganz spontan an. Gestern ruft mich Golo an: „Hast du Lust heute noch schnell mittags zu essen?“ Ich, kurz gezögert – aber klar: „Ja, gerne!“ „Ich hol dich ab“, sagt er. Heute geht es ins  Restaurant „Zum Elsternest“ auf Empfehlung von Florian Flickinger , der dort ganz in der Nähe wohnt. Ich bin schon ganz neugierig. Minuten später sitze ich im Auto. Der Magen knurrt, die Sonne kämpft mit dem Wind, und die Navi-Stimme verspricht: „In zehn Minuten sind Sie am Ziel.“ Klingt gut. Wir fahren durch den Süden von Karlsruhe, bis wir am Restaurant „Zum Elsternest“ ankommen – Gottlob-Schreber-Weg 2, eine kleine Seitenstraße, etwas versteckt, aber offenbar bekannt. Denn: Die Straße ist voll. Autos überall. Vom alten Golf bis zum großen Mercedes. Ein gutes Zeichen, wie Golo meint. Recht hat er meistens, wenn’s ums Essen geht. Drinnen statt Drauß...

Es ist Suppenzeit – mein ganz persönliches Rezept gegen Herbstblues und Halsschmerzen

Bild
Es ist Herbst. Oktober. Eigentlich meine Lieblingszeit – aber ganz ehrlich? Dieses Jahr ist der Oktober irgendwie… na ja. Trüb. Grau. Wenig Sonne. Und ja, natürlich ist das auch der Startschuss für die Erkältungssaison. Und wen hat’s erwischt? Mich.  Gerade noch im Urlaub, Sonne, gutes Essen, La Dolce Vita. Und jetzt: Couch, Teekanne, Halstuch. Ich bin ein paar Tage zu Hause, kuriere mich aus – und wie immer, wenn ich ein bisschen angeschlagen bin, bekomme ich Lust auf was Warmes. Was Kräftiges. Etwas, das innen gut tut. Zeit für Suppe. Oder besser gesagt: Zeit für Fond. Fond selber machen – mein kleines Herbstritual. Ich liebe es, mir meinen eigenen Fond zu kochen. Nicht nur, weil er viel besser schmeckt als irgendwas Gekauftes – sondern weil das Kochen an sich schon wie Therapie ist. Es beruhigt. Der Duft. Das Blubbern. Es ist irgendwie tröstlich. Normalerweise mache ich direkt eine größere Menge. Die eine Hälfte kommt in den Kühlschrank (weil ich meistens eh schon weiß, w...

Kulinarisches Erbe: Das kaum bekannte Dessert Pan Meino in der Lombardei

  Kulinarisches Erbe: Das kaum bekannte Dessert Pan Meino in der Lombardei Manchmal verstecken sich die spannendsten Geschichten nicht in den großen Klassikern, sondern in den kleinen, fast vergessenen Dingen. So wie Pan Meino – ein schlichtes, duftendes Gebäck aus der Lombardei, das außerhalb Norditaliens kaum jemand kennt. Kein Tiramisu, kein Panettone. Sondern etwas ganz Eigenes. Was genau ist Pan Meino? Pan Meino (oder auf Italienisch: Pan de Mej ) ist ein traditionelles lombardisches Gebäck, das seinen Ursprung im bäuerlichen Alltag hat. Typisch für die Region rund um Mailand, Lodi und Monza. Die kleinen, flachen Küchlein werden aus Maismehl ( mej bedeutet „Hirse“ oder „Mais“ im lombardischen Dialekt), Weizenmehl, Butter, Zucker und Milch hergestellt. Oft kommt ein Hauch Anis oder Holunderblüte dazu – ein Aroma, das die Luft erfüllt, sobald man sie aus dem Ofen zieht. Das Ergebnis? Ein mürbes, leicht bröseliges Gebäck mit einer feinen Süße, das erstaunlich lange frisch ...

Urlaub in Süditalien – Orecchiette, kleine Rouladen und ein Teller voller Sonne

Bild
Urlaub in Süditalien – Orecchiette, kleine Rouladen und ein Teller voller Sonne Süditalien (Matera) hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Langsamer, wärmer, ehrlicher. Hier geht es nicht darum, jeden Tag ein neues Highlight zu jagen. Es reicht, sich mittags an einen schattigen Tisch zu setzen, der nach Olivenholz duftet, und einfach zu essen. Ein typisches Gericht: hausgemachte Orecchiette in Tomatensoße – dazu kleine Rouladen , die mit einem Zahnstocher zusammengehalten werden. In Apulien und/oder Basilikata nennt man sie braciole . Keine Senfspur, keine Gewürzgurke, kein Schnickschnack. Nur dünn geklopftes Fleisch, gefüllt mit etwas Pecorino, Knoblauch, Petersilie – und vielleicht, wenn jemand’s großzügig meint, ein Stückchen Speck. Dann eingerollt, zugesteckt, und stundenlang in Tomatensoße geschmort. Einfach nur extrem lecker. Das Ergebnis? Zart. Aromatisch. Unaufgeregt. Die Soße ist sattrot, leicht süß, und klebt an jeder Orecchietta. Wer einmal mit einer italienischen Nonna geko...

Schaschlik im Restaurant Leca in Baden-Baden

Bild
Schaschlik im Restaurant Leca in Baden-Baden Schaschlik im Restaurant Leca in Baden-Baden   Vor Kurzem war ich im Restaurant Leca in Baden-Baden, wo wir eine schöne Geburtstagsfeier mit einer traditionellen Tafel abgehalten haben – ganz so, wie es bei uns üblich ist. Vielseitige Gerichte wurden auf den Tisch gestellt, begleitet von frischen Salaten, und natürlich wurde das Essen geteilt. Diese gemeinschaftliche Art zu essen schafft eine besonders herzliche Atmosphäre. Das Highlight: Schaschlik – mehr als nur ein Fleischspieß Was bei einem solchen Essen natürlich nicht fehlen darf, ist Schaschlik . Im Grunde ist Schaschlik nichts anderes als gegrillte Fleischspieße. Das Wort  stammt ursprünglich aus asiatischen Ländern, wurde über die russische Sprache in Deutschland bekannt und gilt hier als russisches Gericht. Allerdings gibt es viele Länder, in denen ähnliche Fleischspieße zubereitet werden und die dafür das gleiche Wort "Schaschlik" benutzen.  Was Schaschlik be...

Irland: Seafood – die beliebtesten Fischgerichte aus Irland

  Irland: Seafood – die beliebtesten Fischgerichte aus Irland Irland ist ein Land am Rande Europas, umgeben von Atlantik, Irischer See und Keltischem Meer. Über 6.400 Kilometer Küstenlinie, dazu unzählige Flüsse, Seen und Buchten. Logisch also: Fisch und Meeresfrüchte spielen hier seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle. Doch es geht nicht nur um Tradition – in den letzten Jahrzehnten hat sich die irische Küche stark entwickelt. Alte Rezepte treffen auf moderne Gastronomie. Herausgekommen ist eine spannende Mischung, die zeigt: Irland kann weit mehr als Guinness und Butter. Fischfang und Seafood-Kultur in Irland Bevor wir zu den Gerichten kommen, ein Blick auf die Basis: den Fischfang. Rund 15.000 Menschen arbeiten direkt oder indirekt in der irischen Fischerei. Der Gesamtwert der irischen Meeresfrüchte-Industrie lag 2023 bei knapp 1,3 Milliarden Euro . Exportschlager sind Lachs, Makrele, Schwertmuscheln, Austern und Krabben. Die geografische Lage macht Irland zu ei...

Bierkultur und Geschichte in den alten Klöstern von Katalonien

  Katalonien und Mikrobrauereien in alten Klöstern – Bierkultur trifft Geschichte Katalonien ist nicht nur für seine Strände, Gaudí-Bauten und das quirlige Barcelona bekannt. Abseits der Touristenströme entfaltet sich eine überraschende Szene: Mikrobrauereien in alten Klöstern. Klingt erst mal schräg? Ist es auch – und trotzdem faszinierend. Alte Mauern, frisches Bier Die Region hat eine lange Klostertradition. Ab dem 9. Jahrhundert entstanden viele dieser Anlagen, oft an strategischen Punkten zwischen Bergen und Tälern. Heute nutzen einige Brauer diese historischen Mauern – nicht nur wegen der Atmosphäre, sondern weil alte Gemäuer ideal für die Lagerung und Reifung von Bier sind. Dicke Steinmauern regulieren Temperatur und Feuchtigkeit fast wie von selbst. Man könnte sagen: die Klöster arbeiten ein bisschen mit, nicht gegen. Beispiel: Kloster Sant Pere de Rodes in der Nähe von Girona. Das Gebäude selbst ist seit Jahrhunderten erhalten, und eine kleine Mikrobrauerei hat hier 2...